Once upon a Time...

Kapitel 1 - Die Suche

 

Irgendwann im Jahre 2015. Eine Familie beschloss das Leben im grauen Frankfurt am Main zu beenden und etwas außerhalb das Glück zu suchen. Dummerweise sind an nicht jeder Biegung Grundstücke zu finden. Also fingen sie an zu suchen, zu suchen und nochmals zu suchen. Das Land sollte angenehm groß, nicht irgendwo im neverland, gut zu erreichen und dennoch dem Geldbeutel entsprechend sein.

 

Doch drehen wir das Rad der Zeit etwas zurück.

Ca. 4 Jahre zuvor landeten sie in einem Örtchen das den Grundanforderungen genügte. Dort fanden sie ein Stück Land mit einer Größe von ca. 350 m². Leider war damals die finanzielle Lage noch nicht gut genug, um sich ein Heim zu bauen. Also wurde der Wunsch vorerst verschoben.

Aber dann, im Jahre 2015, machten sie sich erneut auf die Suche und kamen durch Zufall wieder am gleichen Ort vorbei. Mit Erstaunen durften sie feststellen, dass die damalige Entscheidung eine Gute war. Denn rückblickend betrachtet waren diese 350m² deutlich zu klein. Das Heim, das nun dort steht, belegt den Großteil des Landes und von Garten und Terrasse war nicht allzuviel zu sehen. Nochmal Glück gehabt.

Um einem ähnlichen Schicksale zu entfliehen, beschlossen sie, dass folgende Kriterien für das zukünftige Stück Land erfüllt sein müssen:
•Mindestgröße: 400m²
•Maximalpreis: 230€/m²
•gute bis sehr gute Anbindung (Bahn und Kutsche)

 

Es wurde quasi das ganze Internet durchsucht. Jedes Land, das den zuvor genannten Kriterien entsprach, wurde versucht zu erwerben. Die meisten gesuchten und gefundenen Landen waren jedoch sehr schnell vergriffen. Und am Ende landeten sie im gleichen Ort wie vor knapp 4 Jahren. Nur auf der anderen Seite der Siedlung. Die ersten 3 Grundstücke, die zur Wahl standen, verliefen sich rasch im Sande, da der Unterhändler und dessen Weib – sagen wir mal vorsichtig – unfähig waren mit gleichen Worten zu sprechen und somit auch diese Grundstücke schnell wieder vergeben waren. Aber zum Glück gab es noch andere Unterhändler. Der Zweite bot ihnen ein Stück Land mit 416m² Größe, ca. 15 Gehminuten von der Bahnstation entfernt und zu einem Preis von 230€ (erschlossen) an. DAS sollte es sein.

 

Dieser Acker wird es werden... zumindest ein Teil davon.

Kapitel 2 - Der Kauf

 

Was geschah. Der Unterhändler, kompetent und freundlich, nahm Kontakt zu einem Advokaten (Notar) auf. Dieser wiederum schien nicht ganz so gründlich zu sein. Denn der erste Vertragsentwurf war – wie soll man sagen? – verbesserungswürdig. Falsche Namen, Rechtschreibfehler etc. Dennoch schaffte es die Familie zusammen mit dem Advokaten einen korrekten Vertragsentwurf zu erarbeiten, welcher am Ende für „gut“ befunden wurde.

 

Jetzt musste nur noch ein Termin gefunden werden. Da die Familie (wie bei Familien so üblich) auch Kinder hat, kamen Termine innerhalb der Woche nicht wirklich in Frage. Der erste Termin an sich war in Ordnung. Ein Samstag. Auch die Uhrzeit war sehr angenehm. Aber… dummerweise hatte der Vater des Vaters an diesem Tag Geburtstag. Somit konnte dieser Termin nicht wahrgenommen werden.

 

Anschließend wurde seitens des Advokaten ein Tag mitten in der Woche vorgeschlagen. Die Familie wies dann nochmals darauf hin, dass dies nicht machbar sei. Nach wochenlangen hin und her per Telefon und Mail gelang es der Familie dann endlich einen Termin fest zu machen. Der 24.04.2016 sollte es sein. Alle (Advokat, Unterhändler, aktuelle Grundbesitzer und die Oberhäupter der Familie) trafen sich um den Handel zu vollziehen.

Der erste Schritt Richtung Eigenheim war getan.

 

Kleiner Tip: versucht ein Grundstück im noch nicht erschlossenen Zustand zu bekommen. Sämtliche Kosten (Maklergebühr, Grunderwerbststeuer, Notar etc.) orientieren sich am Quadratmeterpreis. Da ohne Erschließung, lag dieser bei nur 160€. Da die anfallenden Kosten prozentual berechnet werden, haben wir dadurch einige Euronen gespart.

 

Ein weiterer Tip. Mit möglichst viel Eigenkapital an die Sache heran gehen, um das Grundstück möglichst bar bezahlen zu können. Somit wird der eigentliche (große) Hauskredit kleiner. Und sollte das Gesparte nicht zu 100% reichen, so nehmt einen Privatkredit auf. Was der Vorteil ist? Bei einem Privatkredit trägt sich die Bank nicht in das Grundbuch ein und es entstehen keine Kosten für die Ein- und anschließenden Austragungen. Und einen kleinen Kredit kann man relativ schnell abbezahlen. Bei uns waren das 11.000€ über 12 Monate. Und da der Hausbau wegen der Erschließung erst Mitte 2017 startet also kein Problem.

Kapitel 3 - Nach dem Kauf

Wir schreiben den 30.04.2016.

Der Handel wurde, nicht wie ursprünglich geplant, bereits am 23.04.2016 vollzogen. Der Vorgang dauerte ca. 30-45 Minuten. Alle Fragen – sofern vorhanden – wurden durch den Advokaten geklärt. Advokat und Unterhändler waren (wie bereits vermutet) alte Freunde und haben nicht das erste Mal miteinander Hand in Hand gearbeitet. Nebenbei stellte sich zusätzlich heraus, dass der Unterhändler nicht nur Unterhändler ist, sondern auch Baumeister. Vielleicht ist das irgendwann noch von Vorteil, dachte die Familie. Wer weiß?

 

Bevor das Stück Land aber wirklich der Familie gehörte, mussten noch einige Rechnungen beglichen werden. Zum einen der Obulus für den Unterhändler, den Advokaten und natürlich die Verbindlichkeiten gegenüber der Verkäufer des Stück Landes. Der Unterhändler war der erste, der seinen Anteil sehen wollte. Bereits 2 (!!!) Schaffenstage nach der Unterzeichnung flatterte die Rechnung ins Haus bzw. den Briefkasten der Mietswohnung. Der Rest sollte alsbald folgen. Der Vorgang der kompletten Eigentumsübertragung sollte lt. dem Advokaten nach ca. 2 Wochen abgeschlossen sein. Sein Wort in Gottes Gehörgang. Lt. anderen Schriften waren es auch mal mehrere Monate. Die Zeit würde es zeigen.

Kapitel 4 - Der Abschluss

Inzwischen schrieben wir den 03.07.2016. Die Rechnungen für das Stück Land sind beglichen und auch die Verwaltungen schickten fleißig ihre Rechnungen (Grunderwerbststeuer). Vorgestern entsandte die Gemeinde ein weiteres Schreiben. Erst dachte die Familie es wäre eine Bestätigung, dass das Stück Land jetzt offiziell denen gehöre. Nein. Es handelte sich „nur“ um irgendwelche Pläne. Zwar nicht ganz unwichtig. Aber auch nicht Kriegs-entscheidend. Dank dieser Pläne wussten sie jetzt, dass die Verkehrsberuhigten Straßen gepflastert sein werden und es dort runde (wer hätte das gedacht?) Kanaldeckel geben wird. Außerdem war den Plänen zu entnehmen wo sich die Wasser- und Kanalanschlüsse befinden werden und dass deren Grundstück keine Hanglage haben wird. Darüber waren sie erfreut.

Aber wie sieht es in Wirklichkeit aus? Viel war noch nicht zu sehen. Die Kanalisation war verlegt und die Gullideckel waren auch schon zu sehen. Sogar ca 2m gepflasterter Gehweg existierte bereits. Nur nicht dort, wo das Heim hinkommt bzw hinkommen soll.

 

Gestern waren sie beim Kaminbauer. Sie wollten wissen wie man einen Kamin in die zukünftiges Stube integrieren kann und was beachtet werden muss. Das Gespräch dauerte länger als gedacht. Das ursprünglich ausgesuchte Modell verschwand etwas in der Versenkung. Die Kaminfenster sind (optisch) zu klein, die Maße nach Fertigstellung etwas anders als gedacht. Und dann kam noch die Alternative Gaskamin ins Spiel. Er wäre zwar etwas günstiger, Platz-sparender und auch die „Brandschutzumrandung“ wäre nicht mehr notwendig. Aber… das typische „Lagerfeuer-Feeling“ – so nannte er es – würde fehlen. Das Knistern ist kein richtiges Knistern, der Geruch von verbranntem Holz nicht vorhanden etc. Die Familie war der Meinung , dass darüber nochmal sinniert werden müsse.